PERMA Lead als Stimmungs- und Effizienz-Booster für Teams
Was hat PERMA Lead mit sogenannten „Bloopers“ (Neudeutsch für Filmpatzer), die in diesem Video zu sehen sind, zu tun? So viel kann vorweg genommen werden: ziemlich viel! Die Auflösung der Frage lesen Sie in diesem Artikel. Zusätzlich geben wir Tipps, was man als Führungskraft konkret tun kann, um PERMA gewinnbringend in der eigenen Führungspraxis einzusetzen.
Beim Dreh des Videos über PERMA Lead stellten wir fest, dass wir dabei nicht nur die Theorie zu diesem Führungsansatz dargestellt haben. Auch während des Drehs merkten wir, dass genau das PERMA live und in Farbe ist.
Mit dem Dreh von Videos hatten wir bislang wenig Erfahrung. Dennoch sorgten alle Beteiligten dafür, dass wir viel Freude beim Dreh hatten. Anstatt sich wegen der Patzer zu ärgern, nahmen wir dies zum Anlass, um über uns selbst zu lachen (P = positive Emotionen) und diese am Schluss sogar als Blooper Video zusammenzuschneiden.
In der Vorbereitung und während des Drehs konnten sich alle Beteiligten mit ihren Ideen – auch sehr spontan – einbringen. Die individuellen Stärken kamen dabei zum Einsatz. Das sorgte für individuelles Engagement und Commitment für das Thema (E = Engagement).
Die Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen vor und hinter der Kamera erlebten wir äußerst produktiv. Wir ermunterten uns gegenseitig, lobten uns für das, was gut lief, und haben uns alle dafür eingesetzt, unser Ziel (Videodreh innerhalb der vorgegebenen Zeit) zu erreichen. Das stärkte das Miteinander (R = Relationship).
Allen Beteiligten war der Sinn hinter dem Video klar. Nicht nur dass jede:r wusste, wozu das Video dienen soll. Wir waren gleichzeitig hoch motiviert, das für uns beste Ergebnis rauszuholen (M = Meaning).
Das Zufriedenstellendste war, am Ende ein sichtbares Ergebnis zu haben, das unsere Zielerreichung und den Erfolg deutlich gemacht haben. Sich gemeinsam das Endergebnis anzuschauen und es mit dem gesamten Team zu teilen, hat viel Spaß gemacht und für Wertschätzung unserer Arbeit gesorgt (A = Accomplishment).
Was kann eine Führungskraft konkret tun, um PERMA Lead als Führungsverhalten anzuwenden?
In der Praxis zeigt sich, dass viele der unten genannten Ideen nicht eindeutig einem der fünf PERMA Lead-Faktoren zuzuordnen sind.
Ein gemeinsames Essen wird wahrscheinlich für positive Emotionen sorgen und auch die Beziehungen im Team festigen. Für die Führungspraxis ist diese Überschneidung besonders vorteilhaft. Sie können mit einer einzigen Maßnahme gleich mehrere positive Entwicklungen bewirken. Wie solche praxisnahen PERMA Lead-Maßnahmen aussehen können, finden Sie beispielhaft hier (Quelle: angelehnt an Dr. Markus Ebner, Positive Leadership, facultas Verlag, 1. Auflage 2019):
P = positive Emotionen
- After-Work Veranstaltungen organisieren oder durch Teammitglieder organisieren lassen.
- Regelmäßige (moderierte) Team-Workshops veranstalten, bei dem es nur um die Zusammenarbeit geht – nicht um fachliche Themen! Dies kann mit einem Tool aus dem agilen Umfeld einfach umgesetzt werden: der Retrospektive (Sie finden das Tool „Retrospektive“ unter unseren Downloads).
- Im Intranet besondere Leistungen einzelner Mitarbeitenden oder Teams erwähnen – das macht stolz.
- Kleine Feiern, wenn jemand Geburtstag hat – auch 10 Minuten sind eine schöne Wertschätzung.
- Individuelle Förderung der Mitarbeitenden durch Weiterbildungen.
E = Engagement
- Teammitglieder fragen, welche Stärken sie bei welchen Tätigkeiten einsetzen.
- Neue Aufgaben bewusst nach individuellen Stärken verteilen (Sie finden das Tool „Engagement Checkliste“ unter unseren Downloads).
- Gezielte Einbindung durch Einholung von Ideen der Mitarbeitenden – unterschiedliche Stärken erzeugen unterschiedliche Ideen (Sie finden das Tool „Reverse Brainstorming“ unter unseren Downloads).
- Klar die Leitplanken definieren, innerhalb derer Mitarbeitende selbst entscheiden dürfen.
- Möglichkeiten schaffen, dass mutige und kreative Ideen von Mitarbeitenden direkt beim Vorstand präsentiert werden können.
R = Relationship
- Gemeinsame Ziele setzen, Aufgaben zur Zielerreichung verteilen und somit Verantwortung bei Mitarbeitenden schaffen und diese regelmäßig in Team-Meetings nachverfolgen (Sie finden das Tool „Zielerreichungsgespräch“ unter unseren Downloads).
- Fallweise bereichsübergreifende Teambesprechungen.
- Einen gemeinsamen kurzen Morgenkaffee als Ritual einführen.
- Definition klarer Rollen und Verantwortlichkeiten eines jeden Teammitglieds, um Missverständnisse zu vermeiden und die Effizienz zu fördern.
- Mentoren-Tandem ausbilden: Mitarbeitende definieren, was Sie an Unterstützung anbieten können. Auf einer Plattform wird dies unternehmensweit sichtbar gemacht. Wenn sich ein optimales ‚Match‘ ergibt, bilden diese beiden ein Tandem. Beispielsweise könnte eine Mitarbeiterin ihre IT-Kompetenz einbringen und ihr Kollege sie dafür auf Veranstaltungen zum Netzwerken mitnehmen.
M = Meaning
- Austausch zwischen Abteilungen, die zusammenarbeiten: warum brauchen wir das so von euch, was passiert damit?
- Es als Aufgabe der Führungskraft sehen, bei einer Anweisung immer den ‚größeren‘ Grund dahinter zu kommunizieren. Wenn es die Führungskraft selbst nicht weiß, ist das eine Holschuld der Führungskraft sich diese Informationen einzuholen – auch wenn es mühsam ist.
- Verbesserungsideen von Mitarbeitenden aktiv abfragen und umsetzen (Sie finden das Tool „Nächste Schritte“ unter unseren Downloads).
- Im Intranet eine ‚Warum‘-Rubrik, in der kurze Begründung zu verschiedenen Dingen des Unternehmens gepostet werden.
- Mitarbeitende öfter fragen, welche Teile ihrer Arbeit sie als besonders sinnvoll erleben.
A = Accomplishment
- Quick-wins definieren und wertschätzen (relativ leicht zu erreichende Erfolge, die bereits zu Beginn einer Aufgabe / Projekt erreicht werden). Frühe, schnelle Erfolge spornen an weiterzumachen und erhöhen die Selbstwirksamkeit.
- Visualisieren des Erreichten, z.B. als Standing Item auf der Team-Meeting-Agenda oder auf für alle sichtbaren Info-Screens
- Teammeetings regelmäßig damit beginnen, sich 10 Minuten lang darüber auszutauschen, was in der letzten Zeit gut gelungen ist.
- Jegliche Erfolge – egal wie groß – ansprechen, anerkennen, loben und feiern.
- Erfolgsanalyse: bei erfolgreichen Ergebnissen mit Mitarbeitenden besprechen, was genau sie unternommen haben, um das positive Ergebnis zu erreichen.
Die Trainer:innen von SIM Networks sind PERMA Lead zertifiziert. Wir gestalten alle unsere Trainings, Workshops und Coachings auf Basis von PERMA Lead. In der Zusammenarbeit mit unseren Kunden nutzen wir es als Tool u. a. bei Themen wie Veränderungsmanagement oder Organisationsentwicklung.