Krankenrückkehr- oder BEM-Gespräche = Dialog mit Fingerspitzengefühl

Krankenrückkehr- oder BEM-Gespräche sind ganz besondere Gespräche – Dialoge mit Fingerspitzengefühl. In diesen Gesprächen gilt es eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, weil nur so wichtige Punkte benannt und gelöst werden können. Wer jetzt denkt, das Ziel dieser Krankenrückkehr- oder BEM-Gespräche, dient ausschließlich dazu die Mitarbeiter bei der Wiedererlangung seiner psychischen und körperlichen Gesundheit und Aufrechterhaltung der Arbeitsfähigkeit zu unterstützen, betrachtet nur die eine Seite. Meistens werden diese Gespräche, gerade wenn diese sehr empathisch und ressourcenorientiert geführt werden, von den Mitarbeitern als ein Zeichen von „Wertschätzung“ und „achtsamen Umgang miteinander“ wahrgenommen, welches das „innere Band/ die Zugehörigkeit“ zur Führungskraft und dem Unternehmen festigt.

 

Lassen Sie sich nicht „verschrecken“, wenn teilweise direkt oder auch nur indirekt starke Widerstände oder Unsicherheiten vonseiten des Mitarbeiters auftreten, da diese sich nicht sicher sind, was sie von sich preisgeben wollen und welche Wirkungen dies auf Sie als Dialogpartner hat.

Oft entstehen auch „große Gefühle“ (Wut, Trauer, Verzweiflung usw.). Nicht selten erfahren Sie als Führungskraft / BEM Beauftragter von schwerwiegenden Erkrankungen oder tragischen und erschütternden Schicksalen ihrer Kolleg:innen und erleben die damit verbundenen „großen Gefühle“ (Wut, Trauer, Verzweiflung usw.).

All diese Situationen stellen besondere Anforderungen an die Gesprächsführung. Hier ist die Dialogführung mehr als das Übermitteln der „vier-Seiten einer Nachricht“, dem Verwenden von „Ich-Botschaften“ und der Ressourcenaktivierung und Lösungsfindung. Es bedarf Fein- und Fingerspitzengefühl, sowie eine hohe emotionale Belastbarkeit.

Bereiten Sie sich intensiv und versiert auf die Krankenrückkehr- und BEM-Gespräche vor. ErlernenSie Methoden und Techniken, die Mitarbeiter zur Selbstreflexion hinsichtlich der Eigenverantwortlichkeit der Resilienz anzuregen, gemeinsam neue Wege zur emotionalen und körperlichen Balance zu entwickeln, sowie mentale Techniken zu erlernen, um „die Fälle nicht mit nach Hause zu nehmen“.